Wofür sind Neujahrsempfänge gut?

Diese Frage stellt sich ganz akut: In einer Stunde startet der erste Unvermeidbare des Jahres.

Gibt es ein gutes Argument, für diese Zwangsveranstaltungen? Man trifft doch eh nur die Leute, die man immer trifft – Schaulaufen der Eitelkeiten. Die gereichten Häppchen sind „selbstgestrickt”. Schon der Gedanke an die „Wurstfinger”, die die Brötchen schmierten, lässt mich freiwillig verzichten. Der Rotwein ist meist gut - allerdings sollte man „im Dienst” einen großen Bogen darum machen. Die Leute quatschen. Das Viertele gibts erst als Belohnung „danach”... Die Festredner sind entweder politisch und damit ätzend langweilig, weil sie doch nur pro domo sprechen. Oder eben unpolitisch, aber langatmig - meist eine bauchzupinselnde Koryphäe aus den eigenen Reihen. Den heutigen Festredner hatte ich schon vor zwei Jahren genießen dürfen...

Okay, bringen wir es hinter uns... es gibt Dinge, die sollte man akzeptieren - und nicht hinterfragen...

Faulenzen will gelernt sein...

Vorsatz für den Sonntag: Nix tun, einfach faulenzen. Der erste wirklich komplett freie, programmlose Sonntag seit Monaten. Okay, erster Schritt: Ausschlafen. 11 Uhr - Kaffee brühen, ab aufs Laufband. Weil: wenn man einfach nur faulenzt und vom Schlafen direkt zum Frühstücken übergeht, hat frau ein schlechtes Gewissen. Nach Laufen und Duschen gemütliches Frühstück mit viel Gutem. Beratung mit dem Göttergatten, was denn nun mit dem freien Tag anzufangen sei. Er: „Willst du einfach wirklich nix machen?” Sie: „Kann ich nicht einfach mal einen Tag verbummeln?” Er: „Wir könnten doch einen Ausflug machen, heute haben wir doch Zeit dafür.” Sie: „Wir könnten aber auch einfach nur ein paar Schritte im Naturschutzgebiet gehen. Danach lesen.” Er: „Vor der Haustüre ist das doof. Wir können doch auf die Alb fahren.” Sie: „Ich will aber einfach nur den Tag verbummeln, ganz ohne Programm. Und ich habe keine Lust, erst eine bis anderthalb Stunden zu fahren, um dann eine halbe Stunde irgendwas anzugucken. Und dann wirds auch schon bald dunkel.” Langer Rede kurzer Sinn: Er und Sie einigten sich auf Spaziergang und anschließendes Rumgammeln. Aber der nächste freie Sonntag, der wird dann für einen Ausflug vorgesehen. Sie hat es ihm versprochen...

Bin gespannt, ob ich je wieder einen wirklich komplett freien, unverplanten Sonntag erleben werde...
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