Mordsspaß
Am ersten Abschlag eine gutgelaunte, laute Mitspielerin, die schon alles sortiert hat: "Ihr Mann schlägt zuerst ab, dann meiner, dann kommen Sie dran und dann ich. Wissen Sie, mein Mann hat ja nur Handicap 54, er kommt immer unter Stress und dann geht nichts mehr." Stoisch lächelnd steht der 54er daneben. "Dicker," sagt die Dame mit dem wirklich ansehnlichen Hinterteil, als er seinen Abschlag mit dem Driver fast rechtwinklig links ins Aus setzt:" Du kannst ja vorne einen droppen, wenn wir ihn nicht finden." Stoisch lächelnd setzt sich der Mann in Bewegung und verschwindet mit seiner kompletten Ausrüstung im Unterholz hinter der Aus-Grenze, nachdem die Dame und ich unsere Abschläge solide aufs Fairway gesetzt haben. Für Nicht-Golfer: Wenn der Ball ins Aus gespielt wird, gilt Schlag und Distanz, d.h. man schlägt einen neuen Ball nach, die Suche gestaltet man so kurz wie möglich. Nachdem wir drei Mitspieler unsere Bälle gespielt haben, ein scharfer Ruf:"Dicker, du kannst jetzt einen Ball droppen!" Auf ihr Kommando taucht irgendwo weit hinter uns ihr Mann wieder auf, legt einen Ball aufs Fairway - und macht Anstalten, diesen über uns (oder in uns hinein) zu spielen. Schnell bringen wir uns in Sicherheit. Er nimmt wieder sein probates Schlagwerkzeug, ein Holz - und semmelt auch diesen Ball mit einem Quick-Hook links ins Unterholz. Brav tigert er auch dieses Mal wieder mit der kompletten Ausrüstung seinem Ball hinterher. Der Ball ist weg - und wieder schießt er einen aus beliebigen Position nach. Dieses Mal toppt er den Ball und fegt ihn knapp übers Fairway - leider nicht in Richtung Fahne sondern in den ersten Bunker. Inzwischen haben wir anderen auch unseren zweiten Schlag absolviert. Den Bunkerschlag katapultiert er in den nächsten Bunker, von dort aus gehts mit einem "Wormkiller" übers Grün, schließlich locht er mit drei Putts ein.
Auch die nächste Bahn beginnt mit einem Quick-Hook links ins Rough. Sie: "Dicker, du kannst ja vorne einen droppen". Allmählich begreife ich das Spiel... Auch dieser Ball ist unauffindbar, er droppt irgendwo, wir bringen uns in Sicherheit, es folgt der nächste Quick-Hook, die Suche, ein getoppter Ball mit einem Eisen, noch einer von der Sorte. Er lächelt noch immer, sucht und schlägt. Die dritte Bahn ein relativ kurzes Par 3, er packt wieder seinen Driver aus - dieses Mal ein Slice (also rechts raus) ins Rough, das Angebot zu droppen, ein Schuss in den Bunker, ein Bunkerschlag getoppt übers Grün und so weiter und so weiter...
An der vierten Bahn gebe ich es auf, im Feld, in der Wiese und danach im Unterholz nach seinem Ball zu suchen, ich habe keine Lust mehr, mich in das Juckreiz verursachende Gras zu begeben, während er nicht mal einen Schimmer hat, wo sein Ball liegt. Als mein Mann im Rough (irgend-)einen Ball findet (er ist ein begnadeter Bällefinder), zische ich ihm zu: "Sag, das ist seiner!". Es funktioniert. Ab da wird der erste im Unterholz oder Rough gefundene Ball als richtige Fundsache deklariert. Der Mitspieler lächelt stoisch, haut Ball um Ball ins Rough, Aus, Wasser oder in die Bunker. Die Runde zieht sich, wir kommen durch den nachfolgenden Flight unter Druck, wir erhöhen das Tempo. In aller Ruhe sucht er weiter, spielt, wann ihm danach ist, häufig genug bringen wir uns so gerade noch in Sicherheit. Ihr Standardsatz: "Dicker, du kannst ja vorne einen droppen, wenn wir ihn nicht finden."
Nach neun Bahnen hab ich die Nase voll, bin genervt, gereizt und beschließe, es heute bei einer halben Runde zu belassen. Wir verabschieden uns und wünschen noch ein schönes Spiel. Er lächelt stoisch: "Ist doch schade, dass Sie aufhören. Golf ist doch immer so ein Mordsspaß". Ich hätte ihn erschlagen können... auf der Stelle...
Auch die nächste Bahn beginnt mit einem Quick-Hook links ins Rough. Sie: "Dicker, du kannst ja vorne einen droppen". Allmählich begreife ich das Spiel... Auch dieser Ball ist unauffindbar, er droppt irgendwo, wir bringen uns in Sicherheit, es folgt der nächste Quick-Hook, die Suche, ein getoppter Ball mit einem Eisen, noch einer von der Sorte. Er lächelt noch immer, sucht und schlägt. Die dritte Bahn ein relativ kurzes Par 3, er packt wieder seinen Driver aus - dieses Mal ein Slice (also rechts raus) ins Rough, das Angebot zu droppen, ein Schuss in den Bunker, ein Bunkerschlag getoppt übers Grün und so weiter und so weiter...
An der vierten Bahn gebe ich es auf, im Feld, in der Wiese und danach im Unterholz nach seinem Ball zu suchen, ich habe keine Lust mehr, mich in das Juckreiz verursachende Gras zu begeben, während er nicht mal einen Schimmer hat, wo sein Ball liegt. Als mein Mann im Rough (irgend-)einen Ball findet (er ist ein begnadeter Bällefinder), zische ich ihm zu: "Sag, das ist seiner!". Es funktioniert. Ab da wird der erste im Unterholz oder Rough gefundene Ball als richtige Fundsache deklariert. Der Mitspieler lächelt stoisch, haut Ball um Ball ins Rough, Aus, Wasser oder in die Bunker. Die Runde zieht sich, wir kommen durch den nachfolgenden Flight unter Druck, wir erhöhen das Tempo. In aller Ruhe sucht er weiter, spielt, wann ihm danach ist, häufig genug bringen wir uns so gerade noch in Sicherheit. Ihr Standardsatz: "Dicker, du kannst ja vorne einen droppen, wenn wir ihn nicht finden."
Nach neun Bahnen hab ich die Nase voll, bin genervt, gereizt und beschließe, es heute bei einer halben Runde zu belassen. Wir verabschieden uns und wünschen noch ein schönes Spiel. Er lächelt stoisch: "Ist doch schade, dass Sie aufhören. Golf ist doch immer so ein Mordsspaß". Ich hätte ihn erschlagen können... auf der Stelle...
Katinka_XYZ - 19. Jun, 17:51
3 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks